Für die Designhochschule Schwerin durfte ich im Wintersemester 15/16 die Lehrveranstaltung Serious Games „Konzeption“ und gemeinsam mit einer Kollegin die Veranstaltung „Umsetzung“ im Modul Unternehmensprojekt 2 entwickeln und unterrichten.
Dabei war es mein Ziel, dass die Studenten unter möglichst firmenähnlichen Bedingungen ein eigenes Serious Game entwickeln und umsetzen sollten. Da der Studiengang damals noch recht frisch war, war ich die erste Dozentin, die diese Lehrveranstaltung unterrichtete. Dies gab mir die Möglichkeit, für die Veranstaltung einen fundierten und detaillierten Aufbau zu entwickeln.
Serious Games als Sonderfall im Game Design
Dabei war es mein Ziel, dass die Studenten unter möglichst firmenähnlichen Bedingungen ein eigenes Serious Game entwickeln und umsetzen sollten. Da der Studiengang damals noch recht frisch war, war ich die erste Dozentin, die diese Lehrveranstaltung unterrichtete. Dies gab mir die Möglichkeit, für die Veranstaltung einen fundierten und detaillierten Aufbau zu entwickeln.
In der ersten Sitzung führte ich die Studenten in die psychologischen Wirkmechanismen von Serious Games ein. Sie lernten, wie und warum Spiele als optimales Medium für Lernen funktionieren. Und sie lernten welche Besonderheiten Serious Games im Prozess des Game Designs aufweisen. Des weiteren gab ich ihnen eine detaillierten Überblick über die Entwicklungsphasen eines Computerspiels. Sie erfuhren, nach welchem Ablauf und mit welchen konkreten Milestones Computerspiele in der Wirtschaft entwickelt werden.
Bereits vor der ersten Sitzung hatten die Studenten von mir die Aufgabe bekommen, einen kleinen Pitch zu einer Idee für ein Serious Game zu entwickeln. Hierfür brauchten sie eine Grundidee für ein Serious Game, inklusive der angestrebten Wirkweise. Sie mussten sich ein Anwendungsfeld, eine Idee zu einer Story und zu einem Core Game Loop überlegen. Außerdem sollten sie sich von vornherein erste Gedanken zur technischen Umsetzbarkeit machen.
Spiele machen wie in der Wirtschaft
Im Anschluss an den theoretischen Input pitchten die Studenten mir und ihren Kommilitonen ihre Ideen. Gemeinsam diskutierten wir die verschiedenen Ideen und Ansätze und sprachen über das Potential und die Umsetzbarkeit. Schlussendlich unterstützte ich die Studenten bei der begründeten Auswahl einer der Ideen. Diese sollten alle zehn Studenten des Studiengangs gemeinsam im Verlauf des Semesters zu einem fertigen kleinen Computerspiel entwickeln.
Die Studenten gründeten somit quasi für das Semester alle zusammen eine eigene kleine Spieleschmiede mit Namen und Logo. Im Folgenden half ich Ihnen alle benötigten Tätigkeiten bis zur Fertigstellung des Spiels zu identifizieren und zu sammeln. Darauf aufbauend ermittelten wir gemeinsam alle dafür benötigten Positionen im Team, vergaben diese an die Teammitglieder und verteilten entsprechend alle Aufgaben. So entstand eine für das Projekt eine konkrete und ordentliche Projektplanung.
Ein ordentliches Game Design Document
Im Folgenden sollten die Studenten unter Berücksichtigung ihrer eigenen Kapazitäten die Idee zu dem Spiel in einem fundierten und sehr gut strukturierten Game Design Document (GDD) dokumenieren. Hierfür mussten sie ein branchenüblichen Confluence Wiki nutzen und alle sich aus dem Game Design Document ergebenden Milestones und Aufgaben gleich in einer Asana Projektplanung abtragen.
Neben der Vermittlung aller theoretischen und praktischen Lehrinhalte, war mir persönlich bei der Lehrveranstaltung Serious Games vor allem wichtig, dass die Studenten einerseits lernten wirklich organisiert zu arbeiten und dabei sauber ihre Arbeit zu dokumentieren. Und andererseits, dass sie wirklich lernen – wie es in der Branche üblich ist – in großen Teams gut zusammen zu arbeiten. Und zwar ohne die typisch studentischen Phänomene, dass die Arbeitsleistung in der Gruppe in der Regel sehr ungleichmäßig verteilt ist. Oder dass die Arbeit bis zum Sankt Nimmerleinstag vor sich her geschoben wird. Dies hat tatsächlich durch die Konzeption der Veranstaltung und die festgelegten Bewertungskriterien außerordentlich gut funktioniert.
Die von mir festgelegten Bewertungskriterien für die Kurse waren für die Lehrveranstaltunt Konzeption „Zeitliches Einhalten der Milestones“, „Vollständigkeit des GDDs“ und „Aktualität des GDDs“ und für die Lehrveranstaltung Umsetzung „Organisation“, „Arbeit im Team“ und „Produkt Fertigstellung“.